Wer zeigen will, dass der Mensch „im Grunde gut“ ist, der macht sich die Theodizee zur Aufgabe: Er muss erklären können, was die Gräueltaten, die Menschen an Menschen und anderen Lebewesen verüben, bedeuten – und wie sie sich in ein sinnvolles Ganzes einordnen lassen.
WeiterlesenArchiv der Kategorie: Philosophie
Essentia Foundation: Where is your mind? (Reaktion & Kommentar auf YT)
Zum Mythosbegriff (kurz notiert)
„Mythos oder Wahrheit“? Ist Dir diese Gegenüberstellung auch schonmal begegnet?
Weiterlesen„Gleichstellung nach unten“: Die materialistische Ethik als Einebnung der Natur
Dass der Mensch letztlich selbst ein Tier unter vielen sei, wird in zeitgenössischen Debatten um Tierethik gerne hervorgehoben. Man meint damit, das alte Narrativ vom Menschen nicht nur als Krone, sondern als König der Schöpfung, als Herrscher über die Natur zu überwinden. Doch so einfach verhält sich das nicht.
WeiterlesenWie Stephen Hawking sich die Entstehung der Welt vorstellt
Die moderne Kosmologie wird mithin als Suche nach einer Art „Weltformel“ imaginiert, einer theory of everything. In eine ähnliche Richtung deutet schon der Begriff des „Naturgesetzes“. Doch wie hat man sich das Verhältnis von Welt und Formel, von Natur und Gesetz hier vorzustellen?
WeiterlesenVon Aristoteles zu Platon
Als jemand, der immer irgendwie mit dem „Transzendenten“ geliebäugelt hat, habe ich mich im Zuge meiner beginnenden Beschäftgung mit der abendländischen Philosophie eigentlich eher zu Platon hingezogen gefühlt als zu Aristoteles. Als Unterscheidungsmerkmal beider gilt zumeist die platonische Ideenlehre: Während Platon glaubte, dass die zeitliche und vergängliche Welt bloßes Abbild ewiger und transzendenter „Ideen“ sei, meinte Aristoteles, dass die Formen und Muster, welche die platonischen Ideen bilden, immer Formen von Dingen seien, die man sich dabei als etwas bereits „Angesprochenes“ denken müsse.
WeiterlesenDie Technokratie als Scheitern der Aufklärung
Dieser Ausspruch Immanuel Kants wurde schon übermäßig oft zitiert, doch wir benötigen ihn für eine logische Analyse. Also, einmal bitte gebetsmühlenartig im Chor:
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
„Gendern“: Eine phänomenologisch-semantische Analyse
Sich als weißer cis-heterosexueller (immerhin nicht alter) Mann über Feminismusthemen zu äußern, erfordert natürlich stets besondere Rücksichtnahme. Ich sage das augenzwinkernd, meine es aber ernst. Doch in redlicher Absicht andere Perspektiven vorzuschlagen sollte ja immer möglich sein.
Publikation: „Wie ersetzbar ist der Mensch? Zu den Grenzen der Technik“ (Essay)
Mein anlässlich des Wissenschaftlichen Essaypreises des FIPH 2019 verfasster Essay Wie ersetzbar ist der Mensch? Zu den Grenzen der Technik ist kürzlich als Teil eines Sammelbandes im Dresdner Verlag Text & Dialog erschienen. Weiterlesen
Philosophie und Aktivismus
Wir leben in politisch angespannten Zeiten. Da kann man sich, wenn man diese der Philosophie widmet, schonmal fragen, ob die eigene Tätigkeit hierfür eigentlich mehr Relevanz hat als etwa das „Binge-Watching“ von TV-Serien – und ob man nicht besser an die frische Luft gehen, seine Zeit mit seinen Nächsten verbringen oder sich doch tatsächlich mal politisch engagieren sollte. „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern“ [1], meinte ja Karl Marx. Weiterlesen